Dienstag, 19. April 2011

Ab sofort lieferbar: Ostrov – The Island



Werte Freunde der Edition Hagia Sophia, liebe Brüder und Schwestern in Christo!

In den letzten zwei Jahren kamen häufig, ja fast regelmäßig, Leser auf uns zu und fragten ob wir den Film Ostrov – die Insel besorgen könnten. Leider mussten wir stets verneinen. Nun aber haben wir durch einen glücklichen Zufall, die Möglichkeit Restbestände der in der Schweiz veröffentlichten Version mit deutschen Untertiteln aufzukaufen. Das möchten wir natürlich nicht blind tun und erlauben uns daher bei Ihnen anzufragen, ob Sie Interesse an diesem fantastischen orthodoxen Film haben. Wenn genügend Bestellungen eingehen, können wir es uns leisten die DVDs aufzukaufen. Daher bitte ich Sie, sich auch in Ihrem Bekanntenkreis nach Interessenten umzuhören und Vorbestellungen zu tätigen.

Doch nun zum Film: Ostrov – The Island, der russische Originaltitel lautet Остров, Die Insel) ist ein im Jahre 2006 in Russland produzierter Film über den Lebensweg eines russischen Starzen.
Die Handlung: Nur dank seiner Hysterie überlebt der russische Soldat 1942 den Angriff der Angriff der Deutschen: Die Nazis zwingen ihn, seinen Hauptmann zu erschiessen. Dafür lassen sie ihn am Leben. In seiner Verzweiflung drückt der Soldat ab. Der Leichnam seines Hauptmannes verschwindet sofort in den Fluten. Zurück bleibt ein geschockter Soldat, der ahnt, dass er zwar noch am Leben ist, den Grund dafür aber nicht vergessen wird.
Der Soldat wird ans Ufer einer Insel gespült und findet Unterschlupf in einem abgelegenen Männerkloster, das auf der kargen, verwitterten Insel eine Art Mikrokosmos gebildet hat. In dieser Einsiedelei verbringt der Soldat fortan sein Leben. 34 Jahre später ist er in der weiteren Region als Heiler bekannt. Menschen aus Nah und Fern reisen an, um bei Vater Anatoly, wie sich der Soldat nun nennt, Rat und Heilung zu suchen. Doch auch wenn Anatoly mit Gottes Kraft viel Gutes tun kann, betet er unaufhörlich um Vergebung für seine Tat in den Kriegstagen. Zwar glaubt Anatoly an Gottes Barmherzigkeit, doch auf sich selber kann er sie nicht übertragen. Vergibt Gott tatsächlich auch einen Mord? Eines Tages geschieht das Unglaubliche: Ein weitgereister Admiral trifft mit seiner von Dämonen geplagten Tochter ein. Und im Admiral glaubt Anatoly einen alten Bekannten zu erkennen.








Mit «Ostrov» hat Pavel Lungin («Taxi Blues») einen ruhigen, langsamen Film gedreht, der vor allem durch seine Schlichtheit und die karge Landschaft der Insel überzeugt. Zwischendurch lassen einen aber auch immer wieder lustige Szenen schmunzeln. Denn der Gottesfürchtige Anatoly liebt Schalk und ist ein Spitzbube geblieben.
Gedreht wurde der Film in Kem, eine kleine Insel im Norden des Weissen Meeres, wo Regisseur Pavel Lungin die richtige Kulisse entdeckte: Einen halbgesunkenen Lastkahn und eine alte Heizanlage - wahrscheinlich ein Überbleibsel aus den Zeiten der Gulags.
Lungin fand nicht nur den idealen Drehort, sondern auch die perfekte Besetzung. Neben Hauptdarsteller Pjotr Mamonov, der den kauzigen, alten Wunderheiler bestens verkörpert, überzeugen auch die Mönche (u.a. Dmitrij Djuschev und Viktor Suchorukov) des abgelegenen Klosters. Passend zu den visuellen Leckerbissen reiht sich auch der schlichte Soundtrack von Vladimir Martynov hervorragend in das bewegende Drama ein. «Ostrov» ist ein Film, in dessen Atmosphäre man gerne für zwei Stunde eintaucht, alles um sich herum vergisst, den Alltag eines orthodoxen Klosters kennenlernt und hinterher noch lange über Schuld, Sünde und deren Vergebung sinniert. [Stephan Sigg]

Quelle der Besprechung: www.orthpedia.de

  • Land: Russland
  • Dauer: 110 Minuten + 16 Minuten Bonusmaterial
  • Regie: Pavel Lungin
  • Darsteller: Pjotr Mamonov, Dmitrij Djuschev, Viktor Suchorukov
  • Sprache: Russisch
  • Untertitel: Deutsch / Französisch

Sieben Wochen ohne Betäubung


...oder warum fasten die orthodoxen Christen

In den letzten Jahren ist Fasten zum Modetrend geworden. Das Große Fasten (Fasten vor Ostern) halten sieben Wochen lang nicht nur die orthodoxen Christen, sondern auch viele Atheisten. Das kann man auch nachvollziehen – nicht gläubige Menschen meinen, dass Fasten gesundheitliche Vorteile mit sich bringen würde, und sehen es als eine Diät an (so genanntes Heil-Fasten). 
Tatsächlich reduziert der Verzicht auf Nahrung tierischen Ursprungs das Gewicht, normalisiert die Verdauung und senkt den Cholesterin-Spiegel im Blut. Eben deshalb fasten heute auch sehr viele Menschen ohne religiösen Hintergrund. 
So weit ist alles klar: nicht gläubige Menschen fasten also, weil sie auf ihre Gesundheit achten. Warum aber fasten die Orthodoxen? Hat es eine besondere religiöse Bedeutung, dass auch auf ihrer Speisekarte sieben Wochen lang Fleisch und Milchprodukte fehlen?

Wie man beim Fasten nicht entweiht

Verzicht auf die eine oder andere Speise ist für Christen kein Selbstzweck. Es gibt viele Gründe, um sich ans körperliche Fasten nicht zu halten, zum Beispiel Schwangerschaft, Alter, Armut oder Krankheit. In vielen Fällen wird Patienten der Verzicht auf beim Fasten gemiedene Nahrung vom Arzt verboten, und die Kirche hat noch keinen dazu gezwungen, ärztliche Verordnungen nicht zu befolgen.

Montag, 18. April 2011

Der hl. Ephräm der Syrer (303-373 über das Fasten




Die Zügel für die Leidenschaften ist das Fasten und die Abtilgung der Leidenschaften ist das Gebet mit Wohltätigkeit. Hüte dich vor dem, was der Tugend entgegensteht. Denn wenn Du fastest, aber unsinnig lachst, kannst du leicht stolpern. Von viel Nahrung wird der Geist grob, tüchtige Enthaltung aber reinigt ihn. Derjenige, der dem Bauch schmeichelt, kümmert sich darum, wie er ihn mit Essen füllen soll; nachdem er aber gegessen hat, quält er sich damit, wie er es verdauen soll. Die Enthaltung aber wird von Gesundheit und Munterkeit gefolgt. Das Gebet und das Fasten sind wunderbar. Sie werden durch Wohltätigkeit gestärkt, denn es heißt: „Denn Erbarmen will Ich und nicht Opfer (Hosea 6,6).




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Sonntag, 17. April 2011

Der Hl. Basilios der Große (330-379), Erzbischof von Caesarea über das Fasten




Begrenze die Tugend des Fastens nicht nur auf die Ernährung. Das wahre Fasten ist nicht nur das Verzichten auf verschiedene Nahrung, sondern das Verzichten auf Leidenschaften und Sünden: niemandem Unrecht tun, deinem Nächsten Kränkung, Übel und Schuld verzeihen. Sonst ist es so, dass du zwar kein Fleisch, aber doch deinen Bruder isst. Du trinkst nicht, erniedrigst aber einen anderen Menschen.



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CRISIS Abo-Aktion